Die Komfortzone verlassen? Hört sich das attraktiv an? Auf den ersten Blick möglicherweise nicht. Doch so viele “Wissende” schreiben, man solle die Komfortzone verlassen. Was ist dran an dieser Idee? Was bringt das? Und vor allen Dingen: Wie machst Du das? Darum geht es in diesem Beitrag, mit dem ich auch an der Blogparade von Christine Winter teilnehme.

Komfortzone verlassen – wo ist die denn?
Was ist denn eigentlich die Komfortzone? Ich kenne keine eindeutige Definition diesbezüglich, also betrachte ich diesen Begriff aus meiner (therapeutischen) Sicht.
Dazu schauen wir uns an, wie Du in etwa funktionierst.
Der Eisberg
Wenn Du auf die Welt kommst, bist Du wie eine große leere Tasse. Jetzt kippen Dir allerlei Leute Informationen dort hinein. Als ich auf die Welt kam, sagte mein Vater als Erstes: “Der hat ja eine große Nase”. Später hatte ich dann auch noch zwei linke Hände. Dafür konnte ich gut singen.
Unvorstellbar viele Informationen landen in der Tasse: Aussagen über Dich, Aussagen über die Welt, über andere Menschen und viele Informationen, die gar nicht für Dich bestimmt sind, Du diese aber auf Dich beziehst.
Juhu! Deine Tasse füllt sich und zwar mit lauter Informationen, die nicht von Dir stammen, sondern von anderen. Im Alter von etwa 7 Jahren macht Dein System dann den Deckel auf diese Tasse. Das so genannte Unterbewusstsein ist nun vollständig und nun geht es für den Rest Deines Lebens darum, so zu leben, wie es den Informationen in Deiner Tasse entspricht. Alles, was in Deinem “Eisberg” drin ist, wird nun verglichen mit dem Außen. Entspricht es dem Tasseninhalt, dann wird es akzeptiert und als “gut” und “richtig” befunden. Widerspricht “es” einer Information im Unterbewusstsein, wird es ignoriert oder bekämpft.
Die Informationen in Deiner Tasse sind vor Veränderung gut geschützt und so kann das Unterbewusstsein Dich gut am Leben halten. Denn das ist seine Aufgabe.
Was Du vom Leben zu erwarten hast, das ist in Deiner Tasse definiert.
Das Ego
Aus den Informationen in Deiner Tasse formt sich auch Dein Selbstbild und eine “Teil-Persönlichkeit”, die viele Menschen in der Psychologie “Ego” nennen. Das Ego richtet das Leben nun so ein, dass die Eisberg-Inhalte befolgt werden und dies im Idealfall so, dass keinerlei Veränderungen drohen.
Diese beste Möglichkeit, Veränderungen zu verhindern, ist, Dich in Gewohnheiten zu halten. Das geht über Synapsen, also im Gehirn angelegte Mechanismen, die Gewohnheitsprogramme installieren.
Die Komfortzone ist die Metapher für ein Leben als weitestgehend automatisiertes Wesen, in Gewohnheitsprogrammen, basierend auf Informationen, die nichts mit Dir zu tun haben, denn es sind Fremdinformationen.
Komfortzone verlassen? Warum? Bisher hört sich doch alles ganz gut an, oder?
Besonders dann, wenn Du “gute” Informationen in Deiner Tasse hast, die Dich reich, glücklich, gesund, vital, schön, attraktiv, erfüllt machen.
Stelle aber niemals die eine Frage!
Irgendwann stellen sich Menschen in einem gewissen Alter eine Frage, die sie nicht stellen sollten: »Wer bin ich?«
Solltest Du jemals an diese Frage gedacht haben, dann wird Dein Ego Dich so schnell wie möglich wieder davon abbringen, diese Frage zu stellen.
Natürlich basiert Dein Leben zwar auf Fremdinformationen und alles, was Du glaubst zu sein, bist Du nicht – aber hey, Du kommst doch irgendwie ganz gut über die Runden. Dein Ego wird Dich also bei der Frage nach Deiner wahren Identität ganz sicher nicht unterstützen, sondern daran hindern.
Komfortzone verlassen?
Im Internet kann man oft lesen, dass Du schon Deine Komfortzone verlassen hast, wenn Du mal einen anderen Weg zur Arbeit nimmst oder ab und zu mal ins Fitness-Studio gehst. Wow! Wenn Du Dein Ego lächeln sehen könntest.
Das hat nichts mit Komfortzone verlassen zu tun!
Die Komfortzone verlassen zu wollen, das bedeutet in den Bereichen Deiner Kern-Überzeugungen, Deiner Fremd-Identität und Deiner Weltanschauungen, Wesentliches dauerhaft verändern zu wollen. Und das ist nicht so einfach, wie Dir das oftmals suggeriert wird.
Wenn Du Dich dauerhaft in einem wesentlichen Bereich verändern willst, dann bedeutet das für Dein Ego, dass es “sterben” muss! Hört sich das attraktiv an?
Dein Ego hat dafür gesorgt, dass Du glaubst, dass Du genau so bist, wie Dein Ego sich sieht.
Du müsstest alles aufgeben, was Du glaubst zu sein!
Nöööö – das willst Du doch nicht, oder?
Es ist wie ein Käfig, aber im Idealfall wenigstens aus Gold
Die Komfortzone ist wie ein Käfig. Selbst wenn ich die Tür Deines Käfigs auflassen würde, würdest Du zögern, den Käfig zu verlassen. Da bleibst Du lieber drin im Käfig, da weißt Du, was Du hast.Wie wäre es mit Komfortzonenmanagement? Also das Management Deines Lebens im Käfig. Das ändert zwar nichts, aber es lenkt Dich ab. So bemerkst Du nicht, dass Du viel mehr bist, als nur Dein Ego. Aber das hört sich verdächtig schon nach Esoterik oder so an. Also beschäftige Dich niemals mit der echten Lösung oder der Ursache, das tun unsere Politiker, Ärzte und “Experten” ja auch nicht.
Du bist in guter Gesellschaft, die meisten anderen Menschen sind ja auch im Käfig und der Käfig garantiert im Idealfall ja auch ein ganz nettes Leben.
Freude und Schmerz – danke Steve
Freude und Schmerz – die beiden steuern Dein Verhalten.
Sollte das Leben in Deinem Käfig in Deiner Komfortzone doch nicht so toll sein, sondern sogar schmerzhaft sein, dann wärst Du, je nach Quantität und Qualität des Schmerzes, möglicherweise bereit, die Komfortzone zu verlassen. Dann gehst Du zum Therapeuten und wenn der gut ist, dann zeigt er Dir den Weg zur Käfigtür.
Freude? Ist viel schwächer als Schmerz bezüglich einer Verhaltensänderung. Mit Freude die Komfortzone verlassen zu wollen, diesen Weg gingen die wenigstens Menschen. Doch dank Steve Jobs hat sich dies geändert. Denn es gibt eine “Freude”, die hundertmal stärker als der stärkste Schmerz ist. Obendrein hat diese Kraft auch noch sehr viel mit der Frage »wer bin ich« zu tun.
Du kannst dies Berufung, Bestimmung, Lebenszweck, Herz und wie auch immer nennen.
In der heutigen Zeit haben wir den Freiraum, uns mit unserem wahren Ich zu beschäftigen, unsere authentische Persönlichkeit zu entwickeln und uns auf den Weg in unsere Berufung zu machen. Steve Jobs, der verstorbene Chef von Apple, hat mit seinen Reden, Zitaten und seinem Handeln gezeigt, wie es ist, wenn man seinem inneren Ruf folgt. Er hat Mut gemacht und immer mehr Menschen machen sich auf den Weg in ihre Berufung.
Die Komfortzone verlassen?
Wenn Du Deiner Berufung folgst, dann ist diese Kraft so stark, dass die Komfortzone dahinschwindet.
Woher ich das weiß? Nun, weil ich es bei mir und meinen Seminarteilnehmern erlebe, immer und immer wieder.
Wenn Du es selbst erleben willst, dann nimm an meinem Gratis-Kurs Komfortzone verlassen teil.
Angst, Stress – wegen dem Ungewissen?
Oft werde ich gefragt, wie man mit der Angst vor dem Ungewissen umgehen kann. Nun, am besten gar nicht! Angst ist ein Ego-Verhalten. Denke an Freude und Schmerz. Entweder Du “musst” (also Schmerz) oder Du willst (Berufung). Wenn die “Motivation” stark genug ist, dann hast Du keine Angst, keinen Stress.
Du fährst wie auf Schienen in eine neue Zukunft und das fühlt sich sicher an. Selbst, wenn Du nicht weißt, wer eigentlich die Schienen verlegt hat und wohin die führen.
Bist Du bereit, öffnet sich die Tür
Deine Käfigtür öffnet sich in dem Moment, in dem Du bereit bist. Da brauchst Du Dir keine Gedanken gemacht.
Teste Dich jetzt.
- Wie viel an diesem Beitrag hast Du mit innerem Widerspruch gelesen? Dein Ego muss dem, was ich schreibe, widersprechen.
- Wie viel an diesem Beitrag hat Dich berührt oder einen tiefen Atemzug bewirkt? Das ist dann ein anderer Teil in Dir, der sich wahrgenommen fühlt.
So, nun beende ich das Thema “Komfortzone verlassen”.
Wenn Du noch weiter lesen magst, dann schau Dir den oben verlinkten Beitrag über das aktuelle kostenlose Komfortzone verlassen Training an.
Auf die Komfortzone! 😉
Mögest Du das Leben leben, das Deiner wahren Größe entspricht!
Dabei helfen Dir auch mein Podcast und meine Telegramkanäle Kristallbewusstsein und ganz neu Auf dem Weg in die neue Zeit.
Ich danke Dir für Deine Idee Christine – ich hatte so viel Freude daran.
Und Deine Idee mit “beides” (Komfortzone und Berufung) ist wunderbar! 🙂
Ich glaube, ich brauche den regelmäßigen Rückzug in meine Komfortzone genauso wie das regelmäßige rausgehen und meine Berufung leben.
Danke für deinen Beitrag zur Blogparade von Stille-Stärken.de