Patienten/Klienten lieber „unwissend“ halten?

Stell Dir vor, Du begibst Dich zu einem Arzt, Heilpraktiker, Lebensberater oder auch zu einem Wahrsager. Was ist dann Dein Ziel?

Willst Du von diesen „Fachleuten“ die Wahrheit hören, sollen sie Dir wirklich alles sagen?

Was ist, wenn sie schlechte Nachrichten überbringen?

Würdest Du als Patient/Klient „wissen“, dass es „die Wahrheit“ nicht gibt? Oder würde es Dich beunruhigen, wenn eine schlechte Nachricht in Richtung Deines Gehirns unterwegs wäre?

Andere Seite:
Würdest Du, wenn Du Arzt, Heilpraktiker oder Lebensberater wärst, Deinen besten Freunden wirklich die schlechtesten Nachrichten überbringen?
Könntest Du das? Sogar, wenn Du wüsstest, dass Deine „Diagnose“ in jedem Fall auf diese Menschen wirken würde?



 

Wie viel Wahrheit und wer entscheidet?

Ich habe diese Frage bereits schon einmal in einem Blog gestellt (im ehemaligen Feel Better-Blog). Das war 2010. Heute, so höre ich, sind wir intensiver als jemals zuvor, auf der Suche nach der „Wahrheit“. Hat sich also etwas verändert in der Beantwortung dieser Frage?

Damals hatte ich das Folgende geschrieben:

Wie ich beim Schreiben bemerke, ist die Frage gar nicht so einfach zu beantworten. Meine spontane Reaktion, als ich die Frage vorhin las, war:
Na klar sage ich meinen Klienten alles, was ich wahrnehme, dafür bezahlen sie mich ja! Und außerdem frage ich grundsätzlich das Höhere Selbst des Klienten, ob diese Information für ihn hilfreich oder notwendig ist.
Andererseits: Ich weiss aber auch, wenn ich jemandem sage, dass die Möglichkeit besteht, dass er Krebs hat, er sich möglicherweise sofort ein Feld dunkler Gedankenenergien rund um das Thema Krebs aufbaut – also Angst, Wut und andere Energien in das Thema gibt. Das lässt das Unerwünschte wachsen.

Wenn wir jetzt noch davon ausgehen, dass es „die Wahrheit“ nicht im menschlichen Sinne gibt, zeigt dann nicht alleine schon die Suche nach der Wahrheit (des Patienten/Klienten), dass er eher Beruhigung denn „Wahrheit“ erhalten möchte?

Ich fühlte mich beispielsweise zum Schamanismus hingezogen, also hatte ich Sessions/Readings mit einem Schamanen meines Vertrauens. Hat er mir „alles“ gesagt? Kann er überhaupt alles sehen? Oder ist es immer nur ein Teilbild, das er mir geben kann? Würde er mir verheimlichen, wenn er sähe, dass ich nächste Woche sterbe?
Fragen über Fragen!

Also, wie viel „Wahrheit“ ist gut für einen anderen Menschen? Nutzt es überhaupt etwas, wenn ich sage (oder weiss), dass es nicht „die“ Wahrheit ist, sondern eine Wahrnehmung? Wer entscheidet, wer wie viel Wahrheit bekommt?

 

Therapeutische Wahrheit ist wahr?

Ich erinnere mich an ein Familienstellen-Wochenende, bei dem ich Besucher war. In einer Aufstellung deutete sich die „unbewusste“ Wahrheit an, dass der Klient deshalb so viel Leid in seinem Leben erfuhr, weil er die nicht angeschauten Kriegsverbrechen seiner Vorfahren endlich ans Licht bringen sollte. Dem Moderator gelang es nicht, die Sache vollständig aufzulösen und der Klient fühlte sich noch elender, weil er nun Dinge „gesehen“ hatte, die im vorher nicht bewusst waren?

Ein systemisches Feld zeigt immer nur einen Teil der Wahrheit, beispielsweise im Falle von Familiengeheimnissen und Verbrechen.
Könnte dies der Klient berücksichtigen?

 

Hast Du eine Meinung dazu?

Dann lass mal diese Fragen auf Dich wirken. Du kannst auch die Wahrheit der Medien oder der Politik hinzunehmen. Was können wir glauben, was wollen wir glauben und wie viel Wahrheit verträgst Du? Ist es besser, zu verheimlichen, so wie es ja auch in mancher Beziehung läuft?

Was würdest Du Dir wünschen, wenn Du beim Arzt, Heilpraktiker oder Lebensberater bist? Die volle „Wahrheit“? Bist Du Dir bewusst, dass Dir ein anderer Mensch nicht die Wahrheit, sondern seine Wahrheit sagt? Ist damit die schlechte Nachricht weniger schlecht? Und die gute Nachricht dann doppelt gut?

Ich bin ja mal gespannt, zu welchem Ergebnis Du für Dich kommst?
Hinterlasse gerne einen Kommentar dazu!

 

Mögest Du das Leben leben, das Deiner wahren Größe entspricht!


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3 Gedanken zu „Patienten/Klienten lieber „unwissend“ halten?“

  1. Wie viel Wahrheit gibt es ???
    Glauben zu wissen, oder Wissen und Glauben.

    Wahrheit ist etwas einmaliges. Es kann keine zwei Wahrheiten geben, denn dann wäre eine unwahr. 🙂

    Für die Wahrheit gibt es nur Hinweise, weil wir in einer dualen Welt leben und jeder Begriff, jedes Wort eine Begrenzung hat. Andres können wir Welt nicht erfahren und erleben. Das was Wahrheit wirklich ist liegt im absoluten Bereich, ist subjektiv und kein Objekt.

    Jede Aussage von Arzt, Therapeut oder Coach ist nur ein Hinweis.

    Nenne wir es die halbe Wahrheit, weil die Kehrseite der Medaille nicht erkennen.
    das ist wiederum kein Problem, wenn bewusst ist, dass es nur die halbe Wahrheit ist.

    Unsere Kommunikation ist ein Teil des Spieles, das wir Leben nennen. Wir sind die Figuren in diesem Spiel. Das ist Spiel ist so gut, dass wir es nicht bemerken, dass wir gespielt werden.

    Das kann jeder selber überprüfen, wenn es akribisch, ehrlich, mit etwas Unterstützung geschieht. Es sollte wie ein wissenschaftliches Projekt geführt werden. Dann ist auch die Wahrheit zu erkennen. Das geschieht mit dem Herzen.

    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar… (Der kleine Prinz)
    „Adieu,“ sagte der Fuchs. „Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!“

    „Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr.“

    Viel Spaß beim öffnen des Herzens

    Norbert

    Antworten
  2. Hi Frank, ich glaube, dass die Suche nach Wahrheit eigentlich nur aus dem Bedürfnis nach Sicherheit (alles ist in Ordnung) kommt. So werden ja beispielsweise auch Vorsorgeuntersuchungen angepriesen. Also will die betroffene Person gar keine absolute Wahrheit, sondern nur ein gutes Gefühl.

    Antworten
  3. Ich glaube, dass wir uns weiter entwickelt haben und nicht mehr jede Schreckensnachricht für schlimm halten. Auch wenn sie uns persönlich betrifft. Ich würde die Wahrheit immer haben wollen und immer sagen. Das ist schlussendlich immer der direkteste Weg.

    LG Hannelore

    Antworten

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